Freitag, 27. August 2010

Zaqatala - Azerbaidschan

Ja, mit dem Azeri-Visum hat alles gut geklappt, gut das Land hat 60 Euro bekommen, dafuer darf ich 30 Tage bleiben, ist also wie Eintritt 2 Euro am Tag ;-)

Meine ersten Eindruecke: es ist alles wieder eher tuerkisch - kein Wunder, die Azeris sind ein Turkvolk, die Sprache ist aehnlich, das Essen auch - zum Glueck sind die Azeris aber sehr entspannt im Umgang mit dem Islam, ich habe den Muezin noch nicht gehoert, und mit dem Ramadan nehmen sie es auch nicht so ernst, puuh.

Ich bin ganz froh ueber die Georgien Pause, irgendwie habe ich mich nie 100% sicher gefuehlt dort, die Menschen waren immer irgendwie verschlossen. HIER in Azerbaidschan wird wieder fleissig gewunken und freundlich gehupt, die Englische Sprache wird an mir ausprobiert und mit meinen drei Worten Tuerkisch ueberlebe ich die wichtigsten taglichen Herausforderungen. Mal sehen, ob meine ersten Eindruecke sich bestaetigen.

Die naechsten Tage fahre ich langsam, mit gelegentlichen Abstechern in die Berge, gen Baki (zu deutsch Baku). Heute war uebrigens der erste Regentag, naja es hat staendig genieselt bei etwa 25 Grad Celcius, also kein Grund Regensachen rauszuholen. Heute abend ist es wieder heller und ich hoffe auf besser Wetter morgen. Fuer heute abend (hier ist es jetzt 20:40 Uhr, also plus drei Stunden) viele Gruesse aus Zaqatala, der Haselnusshauptstadt Azerbaidschans.

Dienstag, 24. August 2010

Bilder Teil 3 - Berge auf dem Weg und rund um Kazbegi


Das ist er - Mount Kazbek knapp ueber 5.000m hoch...






Georgisch-Russische Grenze: hier geht es fuer mich nicht weiter... :-(



So sehen manche Strassen aus, auf dem Weg nach Kazbegi sind von 150 KM zum Glueck nur 12 KM so wie auf dem Bild.


Jvari Pass, 2395 KM, beidseitig gefahren, war ja ne Sackgasse.





Bilder Teil 2 - Bushaltestellen

Die Bilder sind nur zu begreifen, wenn man 'Auf einem blauen Elefanten' von Christof Brumme gelesen hat :-))




Bilder....Teil 1 - Tbilisi

Ich sende heute eine Menge Bilder aus Georgien. Thematisch abgelegt erst mal ein paar Eindruecke aus Tiflis...



Freitag, 20. August 2010

Tbilisi

Heute melde ich mich aus Tiflis, das freilich hier Tbilisi heisst. Meine Eindruecke aus Georgien sind sehr vielfaeltig und die Intensitaet ist mit der Tuerkei nicht zu vergleichen. Es ist daher auch schwer zu sagen, ob es hier "schoen" ist oder nicht, das greift zu kurz. Es sind eben sehr viele verschiedene Wahrnehmungen, die ich hier mache. Ich versuche mal einige zu beschreiben.

Das Land macht den Eindruck, als sei es teilweise noch in der post-sowjet Aera steckengeblieben: man merkt das manchmal an diesem Widerwillen der Kellner oder Bedienung, wenn man in einem Restaurant sitzt und bestellen will - da bemueht sich kaum einer...auf der anderen Seite scheint alles Westliche in den Himmel gehoben zu werden. Die Menschen leben hier teilweise in aermlichsten Verhaeltnissen, aber Hauptsache der gebrauchte 3er BMW aus Deutschland steht vor der Tuere. Ueberhaupt stoert mich wieder dieser Autofokus, aber das stoert mich auch in der Tuerkei und in Deutschland - Hauptsache jeder kann Autofahren und muss sich moeglichst wenig sonst bewegen oder mit Bus und Bahn fortbewegen.

Wenn man bedenkt, dass Georgien in die EU will, dann frage ich mich schon, wann das passieren soll. Dagegen sind Rumaenien und Bulgarien Horte der Zivilisation. Das wiederum darf man auch nicht ganz so einfach stehen lassen, denn klar ist hier Zivilisation, schon laenger als man denkt. Die ersten Kirchen und Staedte wurden hier 327 n. Chr. gebaut. Die meisten Kirchen, die ich bisher gesehen habe, sind sehr beeindruckend, riesig fuer damalige Verhaltnisse und reich mit Fresken innen verziert.

Ja, so schwanke ich zwischen Bewunderung und Verwunderung oder Entsetzen ueber die Zustande hier. Nicht einfach.

Aber morgen fahre ich in die Berge, vielleicht lenkt mich das ab. Ich habe heute mein Visum fuer Azerbaidschan beantragt, das dauert nun bis Mittwoch, da werde ich die naechsten Tage nach Kazbegi fahren: Kazgebi liegt nahe an der russischen Grenze und mitten im Hohen Kaukasus - endlich. Da ich nicht vor habe nach Russland zu fahren, muss ich den gleichen Weg zurueckfahren (etwa 150 KM), es gibt selbstverstaendlich nur eine befahrbare Strasse und auch die ist angeblich auf 20 KM nicht asphaltiert, aber 20 KM gehen immer.

Ansonsten braeuchte man hier eher ein gefedertes MTB, um wirklich alle Bergstrassen fahren zu koennen - mit dem Reiserad ist das einfach nicht machbar: das waere so, wie wenn man mit dem Reiserad den Westweg im Schwarzwald fahren wollte - geht eben nicht... mit dem Unterschied, dass der Westweg hier nicht 250 sondern fast 500 KM lang waere und ich muesste den gleichen Weg zurueck - hmmm, no way! Da fahre ich eben lieber das was machbar ist.

Gute Nachrichten von der Fotofront - ich bin nun Besitzer einer Nikon Coolpix XYZ 4711 - Hauptsache sie macht Bilder... aber die Motive muss ich freilich erst suchen, also, wenn ich zurueck aus den Bergen bin, lade ich mal wieder ein paar Bilder hoch und spare mir viele Worte. Bis dahin.

Samstag, 14. August 2010

Borjomi

Ich bin jetzt in Borjomi in Georgien, also nicht mehr in der autonomen Republik Adjara. Hier in Borjomi ist der sogenannte Niedrige Kaukasus, Berge bis 2600 m. Von Batumi musste ich auf der schlechtesten Strasse, die ich je gefahren bin (60KM) ueber einen Pass und war gestern am spaten Abend, es war dunkel, in Adigeni. Von dort bin ich heute die 80 KM nach Borjomi gefahren.

Ich habe leider gerade bemerkt, dass mein Foto weg ist, ich will nicht sagen geklaut, weil ich nicht weiss, seit wann er genau weg ist...er kann auch gestern auf der langen Abfahrt aus der Tasche vorn rausgefallen sein, ich hatte mich schon einmal dabei erwischt, dass ich das Ding nicht gescheit zugemacht habe...oder er wurde rausgenommen - was auch sein kann, weil ich immer recht leichtsinnig den Foto am Rad lasse, wenn ich kurz in ein Geschaft springe.

Also, erst mal keine Bilder mehr, aber vielleicht gibt es ja in Tiflis Fotogeschaefte....

Zurueck nach Borjomi. Das Wasser ist ganz beruehmt, Mineralwasser und sehr salzig. Es soll hier auch heisse Quellen geben, dorthin war ich gerade auf dem Weg, als ich das Internet Cafe hier erblickte...

Ich tauche ab!

Donnerstag, 12. August 2010

Erste Eindruecke aus Batumi - Georgien



Ich moechte heute versuchen auch ein paar erste Eindruecke aus Batumi zu geben. Ich weiss nicht, ob Batumi typisch ist fuer Georgien, wahrscheinlich nicht, es ist eine bekannte touristische Stadt am Schwarzen Meer, wo unzaehlige Georgier, Iraner, Tueren, Armenier, Azeris, ... und ich heute Urlaub machen. Die Stadt hat einen eigenartigen Flair, auf der einen Seite modernes Seebad mit Flaniermeile, schone Gebaude aus dem 19. Jahrhundert, auf der anderen Seite verfallende Plattenbauten aus der Sowjetzeit.



Die Menschen empfinde ich als etwas zurueckhaltender als die Tuerken, es scheinen auch trotz Touristen und ueberall wehender EU-Flagge weit weniger Menschen eine Fremdsprache zu sprechen. ... und georgisch lernen scheint eher ein hoffnungsloses Unterfangen - andres Alphabet - ich denke nichta, dass ich da weit komme in den paar Wochen, die ich hier bin, zumal sowohl in Azerbaidschan als auch in Armenien wieder ein neues Alphabet und neue Sprache warten. So werde ich mich vermutlich mit ein paar Ausdruecken und Englisch durchschlagen.



Verhungern tut man auch hier nicht, aber das Essen ist staerker Brot basiert, weniger frische Salate. Obst gibt es dafuer an jeder Ecke. Wie gesagt, ich denke auch nicht, dass Batumi eine typische georgische Stadt ist - da ist zum Beispiel dieser lustige Supermarkt, hier um die Ecke, da gibt es fast nur deutsche Produkte, von der Milch, ueber die Tiefkuehlpizza bis zum Bier von Loewenbraeu. Seltsam. Schaetze, das ist eher eine Ausnahme.



Nun morgen werde ich herausfinden, wie alles so ist, wenn man mal ausserhalb der Stadt ist.

Im kleinen Kaukasus



Viele Gruesse aus dem georgischen Batumi, wo ich einen Tag Pause einlege bevor die fahrt in den grossen Kaukasus losgeht. Der kleine Kaukasus ist das turkische Kackar-Gebierge, eine Bergregion im Nordosten der Tuerkei, grob zwischen Tarbzon und Artvin. Das Gebiet ist sehr schoen aber schwer zuganglich, ausser man hat richtige alpine Ausruestung dabei. Ansonsten bleibt einem nichts ausser die Berge zu umrunden, wie ich es getan habe, aber auch dabei bekommt man einen guten Eindruck...immerhn ist der 2640m hohe Ovit Pass zu ueberwinden - dort war an dem Tag als ich drueber gefahren bin zufaellig ein riesiges Openair-Konzert, u.a. mit Tarkan - ich meine der hatte auch mal in Detschland einen Hit gelandet, oder.



Neben den grossartigen Bergen ist die Region auch bekannt fuer seine ehrgeizigen Staudammprojekte - kurz vor Artvin erreicht man die Baustelle fuer das was mal der 4. groesste Staudamm in Europa inkl. Kleinasien werden soll. Geplant ist das schon seit 40 Jahren, in 5-10 Jahren soll das Ding fertig sein - dann koennen die Herren auf dem Fussballplatz dort wo sie sich jetzt ueber ihren neuen Kunstrasen freuen ncht mehr stehen, Yusufeli, wo die Aufnahme entstand ist eine der Staedte, die versinken werden.

Mittwoch, 11. August 2010

Kaukasus!!!!!!!!!

Heute morgen bin ich nach Georgien eingereist. Die Begruessung war herzlich und freundlich. Ich werde hier kurz hinter der Grenze in Batumi, wie tausende Urlauber aus dem Kaukasus, etwas ausspannen.

Morgen erzaehle ich ein bisschen mehr ueber die Fahrt in den Bergen in den vergangenen Tagen, u. a. die Ueberquerung des 2640m Ovit Passes...

Ich wollte nur sagen: ja, rein formell bin ich nun angekommen - in der ersten Kaukasus-Republik meiner Reise.

Donnerstag, 5. August 2010

Erlebnisse auf dem Weg nach Trabzon



İch bın in Trabzon: gestern bin ich vom 2010 m hohen Zingani Pass 60 KM mehr oder weniger runtergerollt nach Trabzon am Schwarzen Meer. Ein grosser Unterschied zum Nordosten Anatoliens. Hier erinnert das bunte Treiben eher ans Mittelmeer irgendwo in Spanien oder Südfrankreich, nur dass die Touristen meist aus Georgien, Russland oder allen Teilen der Türkei kommen. İch habe heute morgen eın schönes, modernes İnternetcafe gefunden und möchte eın paar Episoden von der Reise hierher erzaehlen: wenn ich das i und ı ımmer wieder verwechsle sorry. Die türkische Tastatur ist eıne Herausforderung - der ich nicht so gut gewachsen bin wie dem Radfahren.



Knapp 1.400 KM bın ıch seit Istanbul gefahren...nur dıe ersten beiden Tage am Schwarzen Meer entlang - da wurde mir schnell zu langweilıg - keine Berge!!! Berge gıbt es im Hinterland reichlıch: manchmal erinnert die Landschaft an den Schwarzwald, weiter im Landesinnern kam ich mir vor wie am Rande der Anden auf der argentinieschen Seite, also trockenes, bergiges, karges Land. Auch die Farben der Felsen erinnerten manchmal an dıe Anden.

Viele schöne Erlebnisse in den letzten 10 Tagen handeln von Begegnungen mıt den Menschen hier: es ist nahezu unbeschreiblıch, wie gastfreundlich dıe Menschen hier sınd - an wenıgen Tagen durfte ich meine Essen selbst bezahlen - ich wurde eıngeladen, seı es ın Restaurants oder zu Menschen nach Hause - dıe sprachlıchen Schierıgkeıten spielen dabei kaum eıne Rolle. Dıe Menschen sind neugierıg und offen, sehr spontan und interessiert. Manchmal unterhaelt man sich mit Haenden und Füssen, manchmal auf deutsch oder etwas englısch - natürlich interessiert dıe Menschen immer: wie findest du die Türkei und 'cok güzel' beschreıbt es sehr gut. Es ist sehr schön hier. Angefangen bei den verschiedenen Landschaften, über dıe Freundlıchkeıt der Menschen bıs zu der Eınfachheıt, wie ich hier mit dem Rad reisen kann. Wenn ich eine Sache aendern dürfte - ich würde den Gebetsaufruf zum Morgengebet abschaffen - ich meıne 4:45 Uhr ist Schlafenszeıt...man betet ja auch noch viermal danach. Aber gut.



Lustige ud traurige Episode: hier ın Trabzon gibt es eın römisch-katholisches Kloster, das brave Kirchensteuerzahler wie mich gerne beherbergt, gegen eıne kleine Spende ;-)
Das Kloster ist eıne Oase der Ruhe hier ın Trabzon und hat trotz seiner Einfachheit allen Komfort, den ich brauche. Das traurige - dıe Gemeınde hat nur noch 4 Mitglieder. Vor einigen Jahren wurde erst der Priester, dann der Bıschof ermordert - die Taeter wurden gefasst und verurteit, aber dıe Türkei versucht den Sachverhalt runterzuspielen - klar das passt nicht ins moderne Bild, das man sosnt bekommt. Die vier Wackeren haben es nicht einfach in der trotz sekulaerem Staat muslimisch dominierten Gesellschaft. Gestern Abend passierte dann die lustige Episode - der Muezin wollte zum Abendgebet rufen, aber dıe Technık versagte - der Lautsprecher bot auch nach mehreren Versuchen nur Rauschen - scheınbar eın grösseres Problem, denn auch heute früh war es seeeeehr ruhig.

Wie geht es nun weiter? Nun dıe Grenze nach Georgien ist nicht weıt, aber ich habe keine Lust am Schwarzen Meer lang zu fahren, also werde ıch nach 50 KM noch mal ıns Landesınnere abbıegen - da wartet eıne besondere Herausforderung auf mıch: auf etwa 80 KM steıgt dıe Strasse von Meereshöhe auf 2600m an...Ich finde das sollte ich nicht auslassen. Hinter dem Pass geht es auch ın den 'kleınen Kaukasus' - so werden dıe dortıgen Kaçkar Berge auch genannt. Der höchste Gıpfel dorten ıst beı über 3900m. Das wıll ıch mir anschauen, bevor ich dıe Türkeı dann - vorerst - verlasse und nach Georgıen eınrolle - aber ich komme ja zurück.

Montag, 2. August 2010

Heute mal eın paar Bilder






İch bın ımmer noch auf dem Weg nach Trabzon. Es muss da irgendwo hinter den Bergen seın. Diese erweisen sich als hartnaeckıg...und heute fühle ıch mıch etwas schlaepplıch. Also nach 90 KM und fast 2.000 Höhenmetern Schluss und Beıne hoch. Sorry, heute reicht es nur für ein paar Bilder und diesem Link zu Emilie und Benjamim. Da können meıne Fotos nıcht ganz mithalten, aber Benjamin ist von Beruf auch Journalist.. Also. Enjoy.